Ideenfindung
Ideenfindung 1
Ein möglicher Weg ...
Vor jeder Zeichnung steht die Idee. Diese kann man nicht einfach so herbeirufen oder gar erzwingen. Sie ist einfach da. Sei es durch Beobachtung einer Alltagssituation, eines Wortes, das man aufschnappt oder als ganz spontane Eingebung.
Ausgehend von dieser Idee kann man jedoch durchaus eine Systematik anwenden, d.h. diese Idee variieren. Somit wird eine Grundidee zum Ausgangspunkt mehrerer humoristischer Zeichnungen, die einer thematischen Linie folgen.
Im folgenden Fall ist dies eine leere bzw. zu füllende Kaffeetasse in Verbindung mit einer Kellnerin, die diese füllen möchte aus der von ihr mitgeführten Kaffeekanne.
Das ist das erste Spannungsfeld in diesen Zeichnungen. Das zweite ist die Unerreichbarkeit der zu füllenden Tasse. Die Kellnerin kann ihre Aufgabe nicht erfüllen, die volle Kanne nicht ihren Zweck und die leere Tasse bleibt leer in bis zum Ende der Zeiten… Eigentlich extremste Tragik, die hier eingefangen ist …
Ich habe mich auf wenige Varianten beschränkt, denn je mehr Varianten man zeichnet, desto schwächer (im humoristischen Ausdruck) werden diese (aus meiner Erfahrung).
Variante 1 - Viele Tassen leeren die Kanne vor dem Ziel
Etwas schwierig an den durstigen Mann zu gelangen und seine Tasse zu füllen. Bis dorthin ist die Kanne wohl wieder leer, bei all den anderen "durstigen", zu füllenden Tassen. Der Mann wird seinen Kaffee nie erhalten, seine Tasse wird niemals gefüllt werden!
Variante 2 - der endlose Kreislauf der leeren Tasse
Endlosschleife ... und ewig bleiben die Tassen leer!
Variante 3 - Unerreichbar
Hmmm..Wie soll das gehen? Es trennt vielleicht ein Meter das Unmögliche vom Möglichen, die Tasse vom Kaffee ... So bleibt auch diese Tasse leer...
Ideenfindung 2
Ein anderer Weg ...
Die folgenden beiden Varianten basieren auch im Grunde auf einem Spannungsfeld zwischen zwei Punkten, jedoch wird dieses hier ausgeglichen. Die Situationen als solche sind sehr unwahrscheinlich, jedoch scheint mir Variante 1 doch unter extremst günstigen Bedingungen durchaus möglich. Variante 2 hingegen ... Naja, das muss jeder selbst entscheiden und die Ereignisse auf einem Fischmarkt sorgfältigst beobachten.
Variante 1 - Einladung
Ja, diese Pose wirkt möglicherweise einladend für die fliegenden Fische oder auch nicht ... dann ist es eben ein Unfall. Für den einen Fisch ist jedenfalls Schluss mit dem freien Flug über das Meer, da dieser abrupt enden wird!
Variante 2 - Hoppla!
Warum tut der Fisch das? Will er seinem vorbestimmten Schicksal, verkauft zu und gebraten zu werden, entgehen. Wohin führt ihn sein - aus Verzweiflung, aus Kalkül oder dem Nutzen der Gunst der Stunde - selbstgewählter Fluchtweg?
Ideenfindung 3
Engpass
Es geht hier um den Gegensatz von üppiger Körperlichkeit und enger Passform - fast so wie bei dem Kamel, das durch das Nadelöhr sich hindurchwängen soll ... Hier sind es korpulente Menschen und schmale Stühle bzw. ein unscheinbarer Mann und zwei sehr korpulente Frauen (könnte auch genau umgekehrt sein). Auch hier spielen Stühle eine tragende Rolle!
Variante 1 - ein physikalisches Problem
Wo diese Szene stattfindet, ist mir nicht bekannt. Jedoch ist die Dame in einer etwas peinlichen Situation, woraus die beiden Herren sich eifrig bemühen die Dame zu befreien - anscheinend auch durchaus unter Anwendung ihrer Kenntnis physikalischer Gesetze.
Gelingt die Befreiung nicht, so muss die Dame den Stuhl mit nach Hause nehmen und bleibt vielleicht den Rest ihres Leben "bestuhlt" - wer weiß ...
Variante 2 - Zwischen zwei gut besetzten Stühlen
Ich vermute diese Szene spielt im Theater. Die Frau zur rechten hat sich wohl einen sehr viel kleineren, unterwürfigen Mann gewählt, den sie natürlich neben sich platziert hat. So weit, so gut.
Nun kommt aber eine alte Freundin der verheirateten Dame in die Szene. Diese Freundin ist nun - wie die verheiratete Dame - etwas korpulenterer Natur - an und für sich kein Problem.
Doch: in dieser Szene für den Mann in der Mitte, der ein "Unheil" auf sich zukommen sieht ein durchaus sehr beachtliches Problem.
Im Grunde haben wir hier einen "Sandwich-Effekt".