Grenzbereiche

Um was es geht

Eine humoristische Zeichnung sollte meiner Ansicht nach den Betrachter in gewisser Weise vor den Kopf stoßen, in dem sie etwas für ihn bis dahin Unvorstellbares, Unmögliches darstellt, das sich völlig außerhalb seiner gewohnheitsmäßig genutzten Denkgeleise bewegt. Der Humorist muss letztlich die üblichen Denkgeleise verbiegen, immer wieder neu verlegen und zusammensetzen, um zur Umsetzung seiner Idee zu gelangen.
Man muss die bekannten oder üblichen Denkelemente neu kombinieren, auf ungewohnte und ungeahnte Art zusammensetzen, um etwas "Unmögliches" zu erhalten. Ob diese Konstruktion stabil oder real ist, sei einmal dahingestellt.
Gemäß dem Motto "Wenn dies auch Tollheit ist, hat's doch Methode!" (Shakespeare)
Man bewegt sich hierbei im Bereich des Surrealen oder des Absurden, das weit außerhalb der realen Welt liegt und klar davon abgegrenzt ist durch das, was man als "normal" oder "realistisch" definiert und bezeichnet (die Grenzen liegen da sicherlich für jeden etwas anders). Nun scheint mir aber in gewissen Situationen oder an gewissen Orten diese Grenze transparent zu werden, das Absurde sich einen Schleichweg ins Reale gesucht zu haben und in dieses eingedrungen zu sein, um nach seinen mitgebrachten Regeln dort wirken zu können, d.h. Menschen, Gegenstände, Ereignisse in seinem Sinne zu gestalten und anzuordnen.
Ein eingefleischter Realist ist zu träge um diese feinen Schwingungen wahrzunehmen - weil ja nicht sein kann, was nicht sein darf, gemäß dem Gedicht von Christian Morgenstern:

Die unmögliche Tatsache

Palmström, etwas schon an Jahren,
wird an einer Straßenbeuge
und von einem Kraftfahrzeuge
überfahren.

„Wie war“ (spricht er, sich erhebend
und entschlossen weiterlebend)
„möglich, wie dies Unglück, ja –:
dass es überhaupt geschah?

Ist die Staatskunst anzuklagen
in Bezug auf Kraftfahrwagen?
Gab die Polizeivorschrift
hier dem Fahrer freie Trift?

Oder war vielmehr verboten,
hier Lebendige zu Toten
umzuwandeln, – kurz und schlicht:
Durfte hier der Kutscher nicht –?“

Eingehüllt in feuchte Tücher,
prüft er die Gesetzesbücher
und ist alsobald im Klaren:
Wagen durften dort nicht fahren!

Und er kommt zu dem Ergebnis:
„Nur ein Traum war das Erlebnis.“
„Weil“, so schließt er messerscharf,
„nicht sein kann, was nicht sein darf.“

Dieses oben beschriebene Hineinwirken des Absurden ins Reale nun schafft die Tatsachen für die oft verwendete Aussage "So etwas Verrücktes kann man sich gar nicht ausdenken". Ja, man kann es sich nicht ausdenken - aber es passiert! Man muss hierzu - und darin besteht die Kunst - zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein!
Und genau das war ich und habe mehrere solcher Fälle selbst mit angesehen oder erlebt.
Aus diesem Grund habe ich diese persönlich erlebten Ereignisse unter dem Motto "So geschehen, so gesehen!" zusammengestellt, eben weil sie auf tatsächlichen Ereignissen, auf eigenen Erlebnissen und Beobachtungen beruhen und weil sie das Unmögliche innerhalb des Möglichen zeigen. Die anderen hier dargestellten Unmöglichkeiten sind nicht erlebt, sondern ausgedacht oder Folgen aktiver und angewandter Gehirnakrobatik.

Mein Fazit hieraus wäre die Empfehlung mit offenen Augen und Sinnen durch die Welt zu gehen, nicht allzu voreingenommen zu sein und dem scheinbar Unmöglichen oder Absurden seinen Freiraum einzugestehen, denn wie George Bernhard Shaw bemerkte:
"Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben."

Oder anders ausgedrückt: Die „normale“ Welt der Gewohnheiten ist langweilig und fast schon einschläfernd, erst das Unvorhergesehene (das Verrückte) macht sie lebendig und es ist großartig, wenn man diese Dinge sehen kann!

So geschehen, so gesehen ... 

Die Sache mit dem Schuh ...

"Wirf deine alten Schuhe nicht weg, ehe du neue hast!"
(Sprichwort)

O Schuh, o Schuh - was liegest du ...

Ich habe mittlerweile schon oft (so oft, dass ich nicht mehr an einen Zufall glaube, sondern irgendeine Methodik dahinter vermute, die ich mir jedoch nicht erklären kann ...) die folgende sehr merkwürdige Beobachtung gemacht:
Da liegt entweder am Rand der Autobahn oder am Rand irgendeiner Haupt- oder Seitenstraße ein Schuh und zwar genau ein Schuh.
Es kann dies sein ein Arbeitsschuh oder auch ein sehr hochwertiger Schuh. Meist, d.h. eigentlich immer - und das ist das eigentlich etwas Unheimliche an dieser Sache -ist es ein rechter Schuh!

Der letzte, den ich sah, war ein sehr gut erhaltener, moderner Schuh von Rieker, also ein durchaus hochwertiger Schuh.
Nun, ja - man könnte nun einwenden: es liegt ja allerlei Kram so in der Gegend herum, da ist so ein Schuh ja nicht unbedingt etwas Ungewöhnliches. Oberflächlich betrachtet mag das so scheinen, ist aber im Falle des einzelnen Schuhs meiner Meinung nach nicht so.

Die Frage ist: wie kommt der Schuh dahin, wer hat ihn verloren und warum ist es vorzugsweise ein rechter Schuh. Hierzu gibt es nun verschiedene Erklärungsansätze:

Erklärungsversuch 1:

Der Beifahrer hat, wie man es im Sommer oft beobachtet, seinen Fuß aus dem Fenster gestreckt, um ihn abzukühlen und dabei den Schuh verloren. Ist eher unwahrscheinlich, weil normalerweise nackte Füße aus dem Fenster gestreckt werden und ein fester Schuh kaum durch den Wind vom Fuß gelöst werden kann, zumindest, wenn der Fuß in Windrichtung gehalten wird und der Wind an der Sohle angreift, umgekehrt ginge es vielleicht.
Die These würde allerdings die Tatsache des rechten Schuhs erklären.

Erklärungsversuch 2:

Es gab im Auto ein Gerangel bei offenem Fenster, wobei der Schuh hinausfiel. Möglich, aber unwahrscheinlich.

Erklärungsversuch 3:

Es gibt da einen Brauch, der mir noch unbekannt ist oder irgendein Schuhritual, bei dem der rechte Schuh und nur der rechte Schuh weggeworfen wird. Wäre näher zu untersuchen ...

Erklärungsversuch 4:

Ein Besoffener hat auf dem Heimweg den Schuh verloren. Das könnte den Schuh in der abgelegenen Seitenstraße, nicht jedoch den an der Autobahn erklären.

Erklärungsversuch 5:

Einbeinige Außerirdische sind in den Besitz eines Paars Schuhe geraten. Linksbeinig, wie sie sind brauchen sie nur den linken Schuh und werfen den anderen aus ihrem Ufo. Das hieße, dass viele Außerirdische Linksbeiner sind - kann ich mir nicht so recht vorstellen, aber das Universum ist groß ...

Erklärungsversuch 6:

Die betreffenden Personen werden von wütenden Hunden verfolgt, die sich in deren Schuh verbeißen und ihn somit vom Fuß lösen. Derweil die Hunde sich mit dem Schuh verdingen, suchen die Linksbeschuhten das Weite und trauen sich nicht mehr an den Ort des Geschehens zurück, um ihren Schuh zurückzuholen, weil sie denken, der Hund habe diesen gebrauchsunfähig gebissen. Ja, Hunde tun sowas - allerdings hatten die Schuhe, die ich gesehen hatte keine Biss-Spuren - vielleicht war es ein zahnloser alter Hund ...

Erklärungsversuch 7:

Der Beifahrer ist ein Choleriker. Während eines cholerischen Anfalls wirft er den rechten Schuh aus dem Fenster, vielleicht weil jemand rechts überholt hat, oder was auch immer. Einem Choleriker würde ich das zutrauen.

Erklärungsversuch 8:

Eine Wette: "Wetten, dass du nicht traust, deinen rechten Schuh aus dem Fenster zu werfen ...?"

Erklärungsversuch 9:

Es gibt da ein Spiel oder ein Ritual, bei dem man auf dem linken, beschuhten Fuß hüpft, den rechten Schuh auszieht und das Bein anhebt. Ziel ist es eine möglichst lange Strecke, sagen wir 17,80 Meter zu hüpfen ohne mit dem unbeschuhten Fuß aufzusetzen. Tut man es doch,so hat man seinen Spieleinsatz, den rechten Schuh, verloren. Gewinnt man, kriegt man ihn zurück.

Erklärungsversuch 10:

Da gibt es jemand, der hat einen großen Sack voll mit rechten Schuhen, die er wahllos oder vielleicht auch nach einem genialen Plan an bestimmten Punkten verteilt ...

Erklärungsversuch 11:

Jemand findet einen rechten Schuh, kann nichts damit anfangen und wirft ihn weg. Die Erklärung scheint mir am plausibelsten.

Zusatzbeobachtung:

Es waren weder Menschen noch Schuhgeschäfte in der Nähe!

Fazit:

Welche Erklärung nun tatsächlich zutreffend ist? - Ich habe keine Ahnung! Aber ich bleibe dran!

Busfahrt

Busfahrt

Ein anderer Vorfall ereignete sich an einer Bushaltestelle. Nachdem ich in den ziemlich vollen Bus eingestiegen war, stand ich so, dass ich dem Busfahrer die Sicht nach draußen, zur vorderen Tür, blockierte. Er fuhr an und bemerkte nicht die alte Dame, die gerade im Begriff war, einzusteigen und ihren Arm ausgestreckt hatte, um sich festzuhalten.
So wurde ihr Arm eingeklemmt zwischen den beiden sich nach innen schließenden Türen und der Bus fuhr an.
Der Frau ist nichts passiert, sie lief lediglich ein paar Meter mit eingeklemmtem Arm neben dem Bus, bzw. wurde von diesem gegen ihren Willen mitgezogen. Durch Hilferufe machte sie sich jedoch gleich bemerkbar und der Bus hielt an.

Schein und Sein

Die Absurdität der Situation, die im folgenden Cartoon dargestellt ist, ergab sich lediglich aus meinem ungewöhnlichen (oder passenden) Blickwinkel auf eine an und für sich bedeutungslose, alltägliche Situation: Ein Mann, der wartend vor einem Gebäude an einem Brunnen stand…

Ich denke, das Bild spricht für sich.

Das erste Bild zeigt den Schein (den Vorstellungsraum), das zweite das Sein (die Realität).

Nur ein einziger Schritt des Mannes klärt die Situation auf. Von irgendeinem anderen Blickwinkel betrachtet, wäre an dieser Situation überhaupt nichts ungewöhnlich gewesen.

Ereignispunkte

Pinkelkurven

Fährt man eine längere Strecke über die Autobahn, so sieht man unausweichlich früher oder später einen Mann, der dringend zur Toilette muss, eine solche aber gerade nicht in nutzbarer Nähe hat.

Üblicherweise beobachtet man solche Szenen immer an Rastplätzen, zuweilen auch in Nebenstraßen, wo die Menschen sich unbeobachtet fühlen oder alle Hemmungen ablegen, weil der körperliche Drang sich zu erleichtern alle Konventionen überwiegt.

Ein mathematisch Versierter wird hier vielleicht den Wasserstrahl in parabelförmige Kurven oder durch entsprechende Bewegungen in Sinuskurven zu wandeln verstehen ...

Ereignisgravitationspunkte

Anscheinend gibt es Orte, eher unscheinbare Orte, die doch durch eine winzige Veränderung bzw. Ergänzung zu besonderen Orten werden, gemeint als Anziehungspunkt eines bestimmten Ereignispotentials, das sonst vorbeigezogen und sich sonst wo verwirklicht hätte. Den zugehörigen Auslösepunkt oder Anziehungspunkt für dieses Ereignispotential sehe ich täglich beim Blick aus meinem Bürofenster.
Der Ort des Geschehens ist einfach eine gebogene, kleine Straße, die entlang einer leichten Steigung nach oben verläuft. Es ist keine Hauptverkehrsstraße, sondern eine schmale Nebenstraße - so schmal, dass gerade zwei PKW aneinander vorbeifahren können.
Oben, am Ende der Steigung steht ein Krankenhaus mit einer Vielzahl von Parkplätzen, umsäumt von einer Wohnsiedlung - so wird die Straße hauptsächlich von den Bewohnern der anliegenden Häuser bzw. Besuchern und Lieferanten und auch Bussen zum Krankenhaus genutzt, ebenso von den Rettungsfahrzeugen des Krankenhauses. Links befinden sich private, unbewohnte Grundstücke, sowie Wiesen und Felder durchzogen mit Feldwegen. Unten befinden sich zwei große Bürogebäude, von deren Fenstern aus die besagte Straße Tag und Nacht einsichtig ist und ebenso der Ereignispunkt, um den es hier geht.
Wir haben hier zunächst nichts weiter als eine im Grunde gewöhnliche Straße, die relativ viel befahren ist und als solche nützlich und sinnvoll ist.

Nun kommt aber der entscheidende Punkt:

An einer Stelle hat der verantwortliche Planer (vielleicht in weiser Voraussicht) eine kleine Parkbucht oder Parknische eingeplant - die ist wirklich sehr klein und auch nicht sonderlich tief. Lange Zeit habe ich beobachtet, wie verschiedene Fahrzeuge (PKW, LKW und sogar ein Bus) dort anhielten und der Fahrer ausstieg und sich neben das Auto stellte, in der Annahme dort unbeobachtet zu sein, da er sich vom Fahrzeug verdeckt glaubte.
Bildlich ausgedrückt, war die Szenerie in den Bildrahmen meines Fensters eingebettet mit dem Ort des Geschehens so ziemlich genau im Zentrum dieses Bildes.
Somit liegt hier vermutlich eine künstlerische Komposition zugrunde - möglicherweise mit der Parknische als zentralem Fluchtpunkt einer Zentralperspektive ...
Dann wurde mir klar, dass diese Menschen (es waren immer Männer) einem körperlichen Drang folgten, sich von einer bestimmten, Drang auslösenden Körperflüssigkeit zu befreien.
Eben diese Parkbucht wurde somit zum Auslösepunkt des besagten Ereignispotentials.
(Man kennt solche Phänomene von den Rastplätzen der Autobahn zur Genüge und hinterfragt diese nicht, da sie irgendwie zum Straßenbild dazugehören und jeder vermutlich schon einmal in einer solchen Situation sich befunden hat. Diese erscheinen nun, jedoch in einem völlig anderen Licht!)

Und hier beginnt das Fragen:

Was wäre, wenn diese Parkbucht nicht vorhanden wäre?
Warum zieht diese die Fahrer der unterschiedlichen Fahrzeuge so stark an?
Sucht sich der körperliche Drang einen Entladungspunkt (so wie ein elektrischer Funke zwischen Kondensatorplatten sich entlädt) und findet diesen hier?
Sind solche Orte eine Art Gravitationspunkt für bestimmte Ereignisse, gibt es eine „Ereignisgravitation“?
Gibt es eine naturwissenschaftliche Erklärung oder gar eine Studie hierzu?
Haben wir es hier mit einem bislang unbekannten Naturphänomen oder gar einem unentdeckten, gänzlich unbekannten Naturgesetz zu tun?
Wie ist es dem Planer gelungen im Voraus eine solch perfekte zentralperspektivische Illusion zu erzeugen, genau abgestimmt auf mein Fenster, das erst viel jüngeren Datums als die Parknische ist?

Das ist kein Zufall!

Auch dies ist wieder eines der vielen ungelösten Rätsel dieses Planeten, ebenso wie die Sache mit dem "rechten Schuh", den man überall an Straßenrändern liegen sieht ...

Gedankenspiele 

Iteration

Die hier gezeigte Zeichnung könnte man als eine Art Selbstbetrachtung sehen, wobei jede Figur auf die nächst kleinere blickt und sich somit selbst in verkleinerter Form betrachtet - keine Ahnung, was das bringt, aber sie tun es!
Hinter dieser Verkleinerung steckt ja sicherlich ein mathematisches Gesetz, eine Verkleinerungsvorschrift, vielleicht solcherart:

Figur_0 <-> Figur_1 <-> Figur_2 ... <-> Figur_n

(Figur_n <->Figur_n-1)hoch n, für n=1 bis Unendlich, <-> ist ein Operator, der "Betrachtung" heißt.)

Das ganze erinnert an Zenons Paradox der Dichotomie (oder Zweiteilung), das besagt:
Wenn man ein Stück Weges geht, dessen Ende man anvisiert und vorwärtsschreitend, Schritt für Schritt, erreichen will, so erreicht man dieses Ziel nie, wird seinen Fuß nie auf die Zielmarke setzen ...

DENN:

Bevor man die Hälfte der Strecke erreicht, muss man ein Viertel der Strecke zurücklegen. Bevor man dieses jedoch erreicht, muss man erst ein Achtel hinter sich bringen, das man erst nach Zurücklegen eines Sechzehntels erreicht haben wird ...usf.
Man erhielte also folgende Sequenz für die zurückzulegenden Streckenabschnitte: ... 1/16, 1/8, 1/4, 1/2, 1 - was hieße, dass man eine unendliche Anzahl von Wegstücken durchschreiten müsste, was ja eine Unmöglichkeit darstellt.
Ebenso grenzwertig und somit unmöglich ist das ins Infinitesimale gehende Selbst-Betrachten-des-verkleinerten-Abbildes der Herren in der hier gezeigten Zeichnung. Im Grunde verliert sich die Betrachtung im Unendlichen, anstatt auf ein Gegenüber fokussiert oder begrenzt zu sein. Der Blick verliert sich im Unendlichen.
Nun mag der Mann aber auch eben durch diese "Selbstbetrachtung", ebenso wie Marc Aurel es tat, zu tiefen philosophischen Erkenntnissen über sich, sein Dasein und den Sinn desselben gelangen!

Frau Steiner wird kleiner ...

IMMER KLEINER UND KLEINER ...

Wäre es möglich einen Menschen beliebig zu verkleinern, so könnte dies ungeahnte Folgen nach sich ziehen durch eine unglückliche Verkettung von Umständen, die im Bereich der Normalgröße alltäglich und unkritisch wären.

Doch hier nimmt das Gedankenspiel ein denkbar tragisches Ende...

...O, ARME FRAU STEINER!

Punktakrobatik 

Auf den Punkt genau!

Akrobaten, die physikalische Grenzen überschreiten, scheinbar mühelos ...
Was wir hier sehen, sind grenzwertige Gleichgewichtszustände, wie sie grenzwertiger nicht sein können. Gleichgewichtszustände, die theoretisch möglich, jedoch praktisch niemals durchführbar sind.

Denkbar, nicht machbar!

Nun geht das im Bereich der Gehirnakrobatik natürlich doch. Allerdings wird das Gehirn hier ebenfalls bis an die Grenzen seines Vorstellungsvermögens beansprucht. Es müssen hier unter idealsten Idealbedingungen alle tragenden Elemente (Kugeln, Kegel, Pyramiden) punktgenau ausgerichtet sein – es geht hier wirklich um den exakten Punkt als Belastungspunkt – da ein Punkt jedoch eine Abstraktion ist und eigentlich gar nicht existiert, wird das natürlich schwierig, sehr schwierig ...

Nun ist die Gehirnakrobatik eine Abstraktion der Realität und somit passt es wieder. Sei' s drum!

Gehirnakrobatik 

Verdrehen der Hirnwindungen

Mögliches und Unmögliches oder aus dem Möglichen das Unmögliche machen, indem man die Grenzen des scheinbar Möglichen durchbricht.
Man kann diese Dinge natürlich nur denken, gedanklich erschaffen und somit zeichnerisch darstellen.

Beim Betrachten solcher Bilder oder anderer optischer Täuschungen und Unmöglichkeiten verdrehen sich, in gewisser nicht unbedingt gesunder Weise, die Gehirnwindungen, ähnlich den Gliedmaßen eines Akrobaten.

Da diese akrobatischen Verrenkungen sich im Gehirn abspielen, stelle ich meine diesbezüglichen Arbeiten unter der Rubrik "Gehirnakrobatik" zusammen.

Der unmögliche Cartoon

Ausgehend vom "Necker Würfel" ist diese gut besuchte Szenerie entstanden. Jeder für sich sieht sich am richtigen Ort und widerspricht keineswegs dem, was man aus seinem Lebensalltag als Normalität kennt oder gar der von den Naturgesetzen auferlegten Ordnung der Dinge und ihrer Wechselwirkungen.

Weitet man den Blick, folgt den Verbindungen zwischen den Figuren, angedeutet durch den Schlauch, so stimmt das ganze Gefüge hinten und vorne nicht, wenngleich die "Schlauchverbindungen" zwischen den einzelnen Akteuren durchaus sinnvoll scheinen.

Doch das Ganze betrachtend, stellt man fest:
Oben und unten, hinten und vorne - alles ist hier auf den Kopf gestellt.
Aber die Bewohner der Szenerie hier kommen ja offensichtlich gut mit ihrer Realität zurecht, drum lassen wir sie auch in Ruhe.

Die unmögliche Schaukel

Ein Spiel mit perspektivischen Regeln als Abwandlung dessen, was man zu wissen glaubt und für normal und richtig hält ...

Die unmögliche Wäscheleine

Bei dieser Wäscheleine wird einfach ein wenig mit den Gesetzen der Perspektive gespielt. So werden gemäß dieser Regeln entfernte Dinge kleiner und auch unschärfer, detailärmer, farbloser.

Das Haus im Hintergrund und der Mann auf dem Balkon gehorchen durchaus dieser Gesetzmäßigkeit.

Unmöglich wird die Szenerie dadurch, dass dieser besagte Mann die Wäscheleine da berührt, wo er sie unmöglich berühren kann - an dem zum Betrachter nächstliegenden Punkt des Vordergrundes, wobei er selbst sich weit im Hintergrund befindet. Wir haben hier also zwei gegenläufige Perspektiven - eine richtige: die Gegenstände werden kleiner mit zunehmender Entfernung und die durch die Wäscheleine und ihrer beiden Pfosten vermittelte falsche Perspektive oder Raumordnung, die diese Gesetzmäßigkeit auf den Kopf stellt.
Denn dieser einfache Handgriff verbindet auf unzulässige, d.h. ungewohnte Weise den Hintergrund mit dem Vordergrund

Das verrückte Brettspiel

Das Verrückte oder Unmögliche an dieser kleinen Szenerie besteht darin, dass die tatsächlich ebene Fläche auf der sich die Figuren befinden, scheinbar eine Höhenabstufung hat.
Der sitzende Mann im Hintergrund mit einem Fez auf seinem Kopf, scheint durch die Stufe auf einer höheren Ebene zu sitzen als der halb liegende Mann im Vordergrund - tut er aber nicht!
Denn das ganze Geschehen spielt sich in einer Ebene ab. Der Stab, der zwei der Bretter verbindet, scheint ebenfalls, für sich betrachtet, die These vom Höhenunterschied zu untermauern.

Die Elemente für sich betrachtet sind durchaus logisch, das Gesamtgefüge jedoch keineswegs.

Nachschlag

Balance am Limit 

Vorbetrachtung

Vier Zeichnungen zum Thema Balance oder Gleichgewicht. Man könnte das Thema "Gleichgewicht" natürlich von der Physik aus betrachten, jedoch sind die hier dargestellten Szenen doch etwas komplexer, da Tiere und Menschen beteiligt sind - mit ihren jeweiligen seelischen Befindlichkeiten und Spannungen. Es geht also auch um Spannungen und deren Ausgleich, vergleichbar dem Stromfluss zwischen zwei Elektroden.

Ungleichgewicht

Physikalisch liegt hier ein klarer Fall vor. Psychologisch haben wir die Spannung zwischen dem selbstsüchtigen, rücksichtslosen Mann und der hysterischen Frau.

Hier zerstört die ungleichmäßige Gewichtsverteilung das Gleichgewicht.

Richtungskonflikt

Die Sturheit der beiden bezüglich ihrer Bewegungsrichtung entzieht der Teekanne ihre Standfläche und führt zum Zerbrechen der Kanne und dem Auslaufen des Tees ...

Eier-Jongleur

Der Eier-Balancierer scheint das Gleichgewicht halten zu können, zur Freude der Hühner, die möglicherweise die Eier gelegt haben und um deren Wohlergehen besorgt sind, zugleich aber die Balancierkunst bestaunen. Andererseits, und das ist wahrscheinlicher, sind sie besorgt um ihre Eier und das Schicksal ihres Nachwuchses. Somit geht es auch um nervliche Anspannung, die im Gleichgewicht ist, solange kein Ei herunterfällt.

gespanntes Gleichgewicht

SPANNUNGSFELD

Die folgende Zeichnung mit den beiden Männern auf einem Brett, birgt eine gewisse Spannung in sich, da sie im Spannungsfeld zwischen physikalischem und/oder psychologischen Gleichgewicht angesiedelt ist.
Ich weiß jetzt nicht, ob die beiden sich nicht mögen, der kleinere Angst vor dem größeren Mann hat oder was auch immer. Aber auf irgendeine Weise müssen die beiden sich wohl arrangieren...
Möglicherweise halten beide sich bzw. das Brett auch gegenseitig im Gleichgewicht und dadurch entsteht eine rein physikalische Spannung anstelle der vermuteten psychologischen ...Vermutlich haben wir es hier mit zwei Spannungsfeldern zu tun, die sich gegenseitig durchdringen!

Unklar ist, ob der "kleine Mann" wirklich kleiner als der größere im Vordergrund ist, oder ist dies bloß bedingt durch die Gesetze der Perspektive ...?

Gleichgewicht entsteht hier durch den gegenseitigen Anblick, mit dem sich beide "bannen", also nicht bewegen und somit das physikalische Gleichgewicht wahren und das psychologische ebenso.

Dauerbalance

Man kann, wie diese Frau es tut, auch einfach mal schauen, wie lange man einen Balanceakt durchhält, ohne dass ein Arm erschöpft hinabsinkt und das entsprechende Huhn herunterfällt und durch die dadurch ausgelöste nervöse Flatterreaktion auch das zweite Huhn in Aufregung versetzt und die ganze schöne Balance-Nummer verdirbt. So sind sie halt: die Hühner.

Grenzwertiges Tauschgeschäft 

Schuhwechsel

Beide haben je einen Schuh, jedoch genau den, der ihrem Gegenüber fehlt. Der Bettler spekuliert auf die Hilfsbereitschaft des vor ihm Stehenden. Dieser nun denkt sich vielleicht: "Wozu braucht ein Bettler (so hochwertige" Schuhe zum Rumsitzen? - ich hingegen bin auf dem Weg zur Arbeit ..." Ein Dilemma. Der Bettler punktet aber durch seine Schlagfertigkeit und seine Rechenkunst!
Übrigens:
Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem stehenden Mann mit linkem Schuh und dem hier beschriebenen Problem mit dem Schuh ...?
Auf jeden Fall ist es schön, dass beide Herren sich so gepflegt in Reimen unterhalten - ist wohl doch eher sehr selten ....

Mensch und Schwein 

Grenzlastig

Erwartest oder brauchst du Hilfe etwa beim Tragen einer schweren Last, so erwarte diese Hilfe nicht von Schweinen, da sie eben Schweine sind und sich auch wie solche benehmen - in jeglicher Lebenssituation. Deswegen sagt man ja auch: "Kein Schwein hilft mir!"

Grenzwertig bzw. grenzlastig ist hier die Situation, das Umfeld in der eine Handlung, nämlich das Tragen der Last ausgeführt wird, wodurch dann die erwartete Reaktion (die Hilfeleistung) nicht stattfindet.

Vom Menschsein

Was macht den Menschen zum Menschen und das Schwein zum Schwein?
Wann - d.h. in welcher Situation oder unter welchen Umständen wird der Mensch zum Schwein oder benimmt sich als solches?
Dies ist die hier zugrundeliegende Grenzwertbetrachtung existentiellster Natur!

Möglicherweise wird ein Mensch mit verdreckter Kleidung von den Schweinen schon als ihresgleichen akzeptiert - das Beschmutzen des weiß gekleideten Mannes wäre somit vielleicht ein Aufnahmeritual ...?

Übergänge 

Der letzte Fabrikarbeiter

Grenzwerte sind auch immer Übergangspunkte - entweder an der Grenze von Möglichem und Unmöglichem, Bekannten und Unbekannten, Gewohntem und Ungewohntem ... usf.
Hier haben wir einen Übergang bedingt durch technologischen Fortschritt. Maschinen ersetzten Arbeitsplätze, Menschen verlieren ihre Arbeit. Doch wer sind diese Menschen und vor allem: Wer ist exakt der letzte Mensch, den dieses "Schicksal" trifft. Genau das ist der Grenzwert, der hier betrachtet wird.

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