Wissenschaft
Grundgedanken
"Aber die existierenden wissenschaftlichen Begriffe passen jeweils nur zu einem sehr begrenzten Teil der Wirklichkeit, und der andere Teil, der noch nicht verstanden ist, bleibt unendlich." (Werner Heisenberg, Physik und Philosophie)
"In der modernen Naturwissenschaft sind die Fragestellungen gegeben, die Aufgabe besteht darin, die Antworten zu finden." (Werner Heisenberg, Der Teil und das Ganze)
"Dass ich erkenne, was die Welt Im Innersten zusammenhält .." (Goethe, Faust)
"Die Lösung habe ich, nur den Beweis habe ich noch nicht." (Gauss)
„...die Aufstellung einer neuen Theorie nicht dem Abreißen einer alten Bretterbude entspricht, an deren Stelle dann ein Wolkenkratzer aufgeführt wird; sie hat vielmehr eher etwas mit einer Bergbesteigung gemeinsam, bei der man immer wieder neue und weitere Ausblicke genießt und unerwartete Zusammenhänge zwischen dem Ausgangspunkt und seiner reichhaltigen Umgebung entdeckt. Dabei ist der Punkt, von dem wir losmarschiert sind, natürlich nach wie vor vorhanden. Man kann ihn stets liegen sehen, wenn er auch scheinbar immer kleiner wird und schließlich nur noch einen winzigen Teil unseres weitgespannten Rundblicks ausmacht, den wir uns dadurch verschafft haben, dass wir die auf unserem abenteuerlichen Aufstiege liegenden Hindernisse unerschrocken meisterten.“ (aus „Die Evolution der Physik“ von Leopold Infeld und Albert Einstein)
In der Naturwissenschaft geht es ja auch um Er-findungen, das "Finden" von Erklärungen für beobachtete Phänomene.
Entscheidend für das Begreifen dieser Phänomene als Ganzes ist die ganzheitliche Betrachtungsweise.
Tastet der eine sich mühsam mit dem Intellekt an neue Erkenntnisse heran und verliert sich meist im Dschungel der Details, so erkennt das Genie in einem Augenblick das Wesentliche, das was die Teile zum Ganzen verbindet.
Der Spezialist sieht immer nur einen kleinen Teil der Wirklichkeit in Form des betrachteten Problems, das Genie sieht den Zusammenhang: sieht Problem und Lösung zugleich.
Der Spezialist will Schritt für Schritt beweisen und wieder beweisen, das Genie schreitet derweil von einer geistigen Schöpfung zur anderen.
Der Spezialist ist ein ängstlicher, unsicherer, zaghafter Zweifler, der sich nur auf sicherem Boden bewegt; das Genie schreitet mutig voran.
Letztendlich geht es in der Wissenschaft, dem menschlichen Streben nach Erkenntnis um die Frage: "Was passiert eigentlich, wenn ich auf diesen Knopf drücke?"
Oder: "Was ist eigentlich hinter dieser Wand?"
Teil und Ganzes
Wer seinen Blick zu sehr auf ein Detail richtet, verliert den Blick für das Ganze, für die verbindenden Wirkzusammenhänge. Drücke ich auf einen Lichtschalter, so tue ich das in dem Wissen oder zumindest in der erfahrungsgestützen Annahme, dass als Folge dieser Handlung eine Glühbirne leuchten wird.
Doch: Weiß ich wirklich, was zwischen Schalter und Glühbirne passiert?
Technisch betrachtet: Ja! Humoristisch betrachtet: Nein!
Technisch betrachtet ist es der elektrische Strom, humoristisch betrachtet ein Ideenstrom, ein Strom von Möglichkeiten.
Befinde ich mich in einem leeren Raum mit einem roten Druckknopf an der Wand, frage ich mich: „Was passiert wohl, wenn ich auf den roten Knopf drücke ...? Soll ich oder soll ich nicht?“
Es gibt darüber hinaus Situationen, bei denen die eigentlichen Wirkzusammenhänge gar nicht ersichtlich sind und ebenso wenig das Ergebnis einer bestimmten Handlung. Aus kreativer und humoristischer Sicht ist es nun die große Herausforderung den Ereignis- oder Wirkraum zwischen dem Drücken des Schalters und dem bekannten oder unbekannten Ergebnis zu füllen. Hierbei gibt es keine gestalterischen Grenzen.
Eine ganze Ereigniswelt passt in den beliebig dehnbaren Zwischenbereich, der begrenzt ist eigentlich nur durch die zur Verfügung stehende Gestaltungsfläche. Die Ereignisse müssen einer gewissen „Schaltungslogik“ folgen, logisch und funktional aufeinander abgestimmt sein und den geltenden Naturgesetzen gehorchen. Sie müssen zu einem definierten Ergebnis führen - die Mittel dazu sind beliebig: Menschen, Tiere, Gegenstände aller Art ... wenn diese auch nicht immer artgerecht oder erwartungsgemäß verwendet werden (das ist die gestalterische Freiheit).
Genau diese Gedankengänge liegen den folgenden beiden Ereignisbildern zugrunde.
Opus 1
Was passiert ...
1 Der Druck auf den roten Knopf führt über eine Feder dazu, dass die schwarze Kugel durch das Rohr nach unten auf die Schale am unteren Hebel fällt.
Dadurch wird die weiße Kugel - in der linken Schale - nach oben geschleudert, trifft auf die Schale am oberen Hebel. Dadurch wird ...
2 ... über einen Rollenmechanismus die Schere geschlossen. Indem diese das kleine Seil durchschneidet, öffnen sich die beiden vertikalen Halteklammern.
Die nun frei werdende Feder schießt die Nadel auf den Luftballon, der dadurch platzt.
3 Der Explosionsknall wird über einen Lautsprecher verstärkt und zum Ohr von Herrn Müller geleitet.
4 Erschrocken springt Herr M. auf und läuft nach links aus dem Bild. Die an seinem linken Arm befestigte Schnur ...
5 ... bricht den Stab im Maul des Krokodils, dessen zahnbewehrte Kiefer in den Schwanz der Katze beißen. Diese rennt los durch das Rohr (dem roten Pfeil folgend).
6 Schließlich rennt sie gegen einen gefederten Kolben, der über einen Schieber das kleine Aquarium auf ...
7 ... den Hebelmechanismus schiebt. Ein spitzer Stift wird nach oben geschoben und zertrennt eine Schnur.
8 Dadurch wird ein Gewicht freigesetzt, fällt und ...
9 ... öffnet die Klappe oberhalb des Luftballons, der im Kanal nach oben steigt.
10 Am unteren Ende des Ballons ist ein Gewicht mit einem Haken. Passiert der Ballon die Schlaufe (10), wird das von ihm mitgeführte Gewicht dort eingehakt.
11 In diesem exakt berechneten Moment zerplatzt der Ballon an der Nadel oben. Das Gewicht wird dadurch frei für den Fall nach unten, d.h. das Herabschwingen am Haken ...
12 ...und löst über den Rollenmechanismus einen Schuss der Vorderladerflinte aus.
13 ... Die Bleikugel trifft den Ballon. Da nun das gesamte Gewicht des Huhnes auf die Falltür drückt, öffnet sich diese. Die Eier fallen auf den Kopf des Wissenschaftlers, der den Knopf gedrückt hat. Das Huhn flattert umher. Die Falltür trifft seinen Kollegen, der den goldenen Schlüssel betrachtet, hart am Hinterkopf. Ob er dies nun mit dem Drücken auf den Knopf, als Folge davon, erkannt hat, ist nicht bekannt.
Opus 2
Hier passiert Folgendes ...
1 Der Wissenschaftler möchte die Lampe hinter sich einschalten und drückt auf den dafür vorgesehenen roten Lichtschalter.
2 Ein elektrischer Kontakt schließt sich ..
3 … bringt eine superhelle Glühbirne zum Leuchten, die das Huhn aufschreckt.
4 Das Huhn ist über einen Pawlowschen Reflex derart konditioniert, dass das Licht der Lampe es dazu veranlasst ein Ei zu legen, das durch einen Kanal herunterfällt ...
5 … direkt auf den Kopf des konzentriert mikroskopierenden Forschers. Dieser wirft, erschrocken oder wütend die Arme in die Höhe.
6 Das Seil an seinem linken Arm bringt das Gefäß mit grüner Flüssigkeit zum Fallen durch einen Kanal in eine Schüssel.
7 Die Schüssel betätigt, durch ihr nun zunehmendes Gewicht, einen Hebelmechanismus. Dieser drückt die Schale mit dem Knochen zum Steigen und zieht über einen Rollenmechanismus die über der Schale befindliche Klappe nach oben. Dadurch sieht der Hund den Knochen.
8 Der Hund nimmt den Knochen. Das am Knochen befestigte Seil wiederum zieht über einen weiteren Rollenmechanismus die Schiebetür vor der Katze nach oben.
9 Diese zieht im gleichen Arbeitsgang die Schiebetür vor der Maus nach oben.
Die Maus sieht die Katze und rennt durch das gebogene Rohr nach unten in Richtung Käse – die Katze hinterher, die über ein an ihrem Schwanz befindliches Seil den Hund auf sich aufmerksam macht. Dumm für die Katz.
10 Auf ihrem Weg zum Käse legt die Maus einen elektrischen Kontakt um, der ….
11 … den Stromkreis der Lampe schließt. Der Flur ist beleuchtet. Der Wissenschaftler zufrieden.
Theorie und Praxis - Wissenschaft verständlich dargestellt
Elektrostatik und Grammatik
Neben Grundwissen zur Elektrostatik lernen wir hier Deklinationsformen und den Konjunktiv, einen Endreim, sowie eine passende Technik der Illustration des Zusammenhanges.
Verschiedene Wissensgebiete werden hier also verknüpft, was in der Schule leider meist fehlt.
Relativitätstheorie
Neben dem Zeitparadoxon (Folgegedanke der Relativitätstheorie) lernen wir ein wenig Englisch!
There was a young lady named Bright,
Whose speed was far faster than light;
She started one day
In a relative way,
And returned on the previous night.
(Arthur Henry Reginald Buller)
Elektrisches Gedicht
Hier lernen wir einen elektrischen Vorgang in Reime zu fassen und dass Affen durchaus zu eigenständigen wissenschaftlichen Experimenten und Erkenntnissen fähig sind!
"Wo sich zwei Pole in mir einen,
Da kann auch die Banane lichthell scheinen.
Die Elektri- sie tät nicht - nein, sie tut.
Das ist in diesem Falle gut.
Das "Tät", es ist nur virtuell,
Das Tun jedoch ist sehr reell
Und im Ergebnis leuchtend hell."
(aus "Gedanken zur Elektrizität unter besonderer Betrachtung der Banane als Glühbirnenersatz", von Dr. el. mag. ing. Jim Pans)
Zur praktischen Anwendung wissenschaftlichen Wissens, speziell grundlegenden Schulwissens aus Mathematik und Physik
Bewegungslinien
Ausgangspunkt des folgenden Gedankenganges ist die Kombination verschiedener morgendlicher Beobachtungen auf meinem Weg zur Arbeit.
Zum einen sah ich eine Frau auf einem Fahrrad, zum anderen eilte ich zur Arbeitsstelle. Wie der zeitungslesende Mann in die Szene kommt erinnere ich nicht mehr - er spielt in den folgenden Überlegungen jedoch eine tragende, zentrale Rolle.
Nun dachte ich in diesem Moment zugleich über Sinn- und Unsinn meines Schulwissens nach: über Parabeln, Hyperbeln, Sinuskurven und die Kurvendiskussion, für die ich bislang nie eine praktische Anwendung finden konnte.
Aber ich erkannte unmittelbar und blitzartig, dass man diese Kenntnisse sehr wohl auf alltägliche Bewegungsvorgänge anwenden kann!
So wurde der beobachte Alltagsraum zum Koordinatensystem, wobei der zeitungslesende Mann den Nullpunkt oder Ursprung darstellt, auf den sich die Bewegungskoordinaten beziehen im cartesianischen Koordinatensystem, da sich die Vorgänge ja in einer Ebene ereignen bzw. die Kurven in einer solchen verlaufen.
Nun ließ ich in Gedanken die fahrradfahrende Frau sich auf einer Sinuskurve bewegen, welche ja üblicherweise Schwingungsvorgänge beschreibt, aber egal: Ich hatte eine Anwendung für die Sinuskurve in meinem Gedankenexperiment.
Für die Bewegung des zur Arbeit eilenden Mannes nun wählte ich die Asymptote, deren praktische Anwendung somit auch gegeben war - es geht ja bei dieser einfach um eine kurvenförmige Annäherung an eine Linie, hier eine Achse des Koordinatensystems.
Beide Linien - die Sinuskurve, wie auch die Asymptote, nähern sich nun (im Gedankenexperiment) dem Nullpunkt, sprich: dem zeitungslesenden Mann.
Und genau hier wird die Abstraktion zum konkreten, erlebten Ereignis, da zwei sich bewegende Massenpunkte: Frau und Mann sich dem Zeitungsleser nähern, was zur unweigerlichen Kollision im Nullpunkt führen muss.
Das eigentliche Extremum ist tragischer Natur: es liegt an dem Punkt der unweigerlichen Kollision der Ereignisse und ist gekennzeichnet durch ein Maximum an Schaden und ein Minimum an realer Möglichkeit. Denn dieses Ereignis ist extremst selten und wird so wahrscheinlich im gesamten Universum nur ein einziges Mal geschehen können.
Somit wäre die praktische Anwendbarkeit des Schulwissens in Mathematik und Physik doch zweifelsfrei und sehr anschaulich bewiesen, denn es geht nicht um abstrakte Punktmassen oder Kurven, sondern um konkrete menschliche Körper in Bewegung, um lebendige Menschen und das etwas ungünstige Ergebnis des Zusammentreffens oder Kreuzens ihrer Bewegungslinien.
Und ganz nebenbei hätten wir hiermit auch eine Kurvendiskussion durchgeführt, die ja Extrema und Nullpunkte untersucht!
ABGRUND - Kurz vor dem freien Fall
Diese Frau vereint zwei physikalische Themen, die man aus der Schule kennt: schiefe Ebene und freier Fall. Sie lässt sich eine schiefe Ebene hinaufziehen und gelangt ohne Anstrengung nach oben und fällt dann, an der oberen Kante der Ebene angelangt, jäh nach unten.
Den Sinn des Ganzen kennt natürlich nur sie selbst .... Vermutlich fragt auch sie sich nach Sinn und praktischer Anwendung ihres Schulwissens!
Quadratische Weisheit
Zwei weitere sehr markante "Bildungspunkte" im schulischen Wissen sind der "Satz des Pythagoras" und die "quadratische Gleichung".
Der Satz des Pythagoras
Pythagoras hat ja vermutlich viele Sätze von sich gegeben mit tiefem philosophischem Inhalt. Irgendwann sagte er dann zu einem neben ihm Stehenden: "Hör mal, in einem rechtwinkligen Dreieck ist die Summe der Flächeninhalte der Katheten Quadrate gleich dem Flächeninhalt des Hypotenusen Quadrates!"
"Ahso...", sagte dieser und ging weiter, erzählte es abends seiner Frau, die es anschließend im täglichen Tratsch weiterverbreitete. Dies kam auch einem Lehrer zu Ohren ... deshalb wissen wir es heute.
Die quadratische Gleichung
Der entscheidende Punkt bei einer quadratischen Gleichung ist nun der:
" Im Bereich der reellen Zahlen kann die quadratische Gleichung keine, eine oder zwei Lösungen besitzen. Ist der Ausdruck unter der Wurzel negativ, so existiert keine Lösung; ist er Null, so existiert eine Lösung; wenn er positiv ist, so existieren zwei Lösungen." (wikipedia)
Kurz: Zieh keine Quadratwurzel aus einer negativen Zahl, so du ein Realist bist.
Bist du etwas komplexer veranlagt in deiner Denkart, so beschreite den Raum der komplexen Zahlen, wo du die "imaginäre Einheit i" findest, deren Quadrat "-1" ist, damit ist das Ziehen der Quadratwurzel dann doch möglich, "i" ist die Wurzel aus "-1".
Man lernt ausserdem:
"Die komplexen Zahlen beinhalten die reellen Zahlen , die die rationalen Zahlen beinhalten, zu denen wiederum die ganzen Zahlen und die natürlichen Zahlen gehören."(wikipedia)
Summa summarum
Man erweitert durch Kenntnis der Lösung einer quadratischen Gleichung sein Weltbild erheblich, lernt man doch, dass die normale Alltagswelt umgeben ist von höheren Welten und somit begrenzt ist!
Neckereien mit dem Neckerwürfel
Der Neckerwürfel
Der Necker-Würfel (auch Kippwürfel oder Umkehrwürfel genannt) ist Ausgangspunkt der folgenden Gedankenspielereien.
Man nimmt bei der Betrachtung eines solchen Würfels (oder der hier verwendeten etwas reduzierten Darstellung als Faltung) zunächst die Abbildung eines dreidimensionalen Objektes wahr. Allerdings kippt die Wahrnehmung nach einer gewissen Betrachtungszeit. Dieser Effekt sei im Folgenden anhand von Illustrationen erläutert..
Ausgangspunkt
Hier sehen wir die Grundform. Entscheidend für unsere Betrachtung ist die mittlere, vertikale Quadratfläche, bzw. Viereckfläche.
Rechte Seite
Diese scheint einmal die vordere Außenseite zu sein ...
Linke Seite
...kann aber in der Wahrnehmung "kippen", also die hintere Rückseite sein, wobei zugleich "oben" und "unten" vertauscht sind ...
Beides zugleich
Die Wahrnehmung springt im Grunde zwischen beiden Betrachtungsweisen hin und her, ruhelos. Was ist nun richtig und was ist falsch?
DARF'S ETWAS MEHR SEIN?
Noch mehr Gehirnschmerz.
Dieses Spiel kann man natürlich beliebig weitertreiben ...
Was gerade noch rechts war, ist plötzlich links und das, was vorne war, ist plötzlich hinten. Wahrscheinlich ist es ungesund ein solches Bild zu lange zu betrachten. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie deshalb ihren Arzt oder Apotheker.
Hyperraum
Man könnte nun natürlich noch einen Schritt weitergehen und sich vorstellen diese dreidimensionale Faltung (vorgestellt als ein Blatt Papier, das an zwei Stellen gefaltet wurde) wäre nun in einen beliebig höherdimensionalen Raum - oder Hyperraum - eingebettet. So könnte man ja den dreidimensionalen Raum an einer bestimmten Stelle verlassen, durch den Hyperraum sich bewegen bzw. in diesen eintauchen und an einer beliebigen anderen Stelle des Faltblatts wieder zum Vorschein kommen.
Verrückterweise könnte man sich hier beim eigenen Verschwinden durch das Loch beobachten, von hinten unten sozusagen.
Wo man letztlich dabei herauskommt ist eine andere Frage. Zumindest sind mir keine Hyperraumpläne bekannt, die die vielen möglichen Wege durch den Hyperraum beschreiben.
P.S. Es gibt zu diesem Thema eine interessante Kurzgeschichte von Robert A. Heinlein mit dem Titel "And He Built a Crooked House" (in deutsch: "Das 4D-Haus"). Zur Vertiefung dieses und anderer "gehirnakrobatischer Themen" empfehle ich das Buch von Rudy Rucker "Die Wunderwelt der vierten Dimension", das mich in höchstem Maße inspiriert hat.
Mondaufgang
Denkbar wäre auch die folgende etwas absurde Neckation. Während der Mann rechts das an der Wand hängende Gemälde mit Gebirgssilhouette betrachtet, geht im Bild plötzlich der Mond auf, der aber gar kein Mond ist ...
Schlusswort
"Alles fließt.", sagte Heraklit.
"Nein, alles kippt!", korrigierte Necker.
Spiegelwelten
Alice hinter den Spiegeln
"Also, wenn du einmal ordentlich zuhörst ... will ich dir erzählen, wie ich mir das Haus hinterm Spiegel vorstelle. Zuerst einmal kommt das Zimmer, das du hinter dem Glas siehst - das ist genau wie unser Wohnzimmer, nur ist alles verkehrt herum. Wenn ich auf einen Stuhl steige, kann ich alles genau erkennen, bis auf das Stück hinter dem Kamin. Ach, wenn ich da doch auch noch hineinsehen könnte! Ich wüßte zu gerne, ob sie dort im Winter auch ein Feuer brennen haben: genau weiß man das nämlich nie - höchstens, wenn unser Kaminfeuer qualmt, dann qualmt es in dem anderen Zimmer auch... Nun ja, und die Bücher sind auch ungefähr wie die unseren, nur laufen die Wörter alle nach der falschen Seite, soviel weiß ich, denn ich habe schon einmal ein Buch vor den Spiegel gehalten, und dann halten sie einem von drüben aus dem Zimmer genauso eins entgegen ..."
(Lewis Carroll, "Alice hinter den Spiegeln")
SPIEGLEIN, SPIEGLEIN AN DER WAND ...
In einer Spiegelwelt ist ja nichts so, wie man es gewohnheitsmäßig kennt. Begegnete ich meinem Spiegelbild in natura, so wäre ich wohl etwas erstaunt oder auch verwirrt. Links wäre rechts und rechts wäre links. Die rechte Hand wird im Spiegelbild zur linken Hand. Reichte ich meinem Spiegelbild die linke Hand, so gäbe er mir seine rechte, die aber in Wirklichkeit meine linke Hand ist ...
Spieglein, Spieglein an der Wand - welches ist die rechte Hand?
Immanuel Kant, ein berühmter Gehirnakrobat, hat dieses Paradoxon folgendermaßen formuliert:
"Was kann wohl meiner Hand oder meinem Ohr ähnlicher und in allen Stücken gleicher sein als ihr Bild im Spiegel? Und dennoch kann ich eine solche Hand, als im Spiegel gesehen wird, nicht an die Stelle ihres Urbildes setzen; denn wenn dieses eine rechte Hand war, so ist jene im Spiegel eine linke, und das Bild des rechten Ohres ist ein linkes, das nimmermehr die Stelle des ersteren vertreten kann. Nun sind hier keine inneren Unterschiede, die irgendein Verstand nur denken könnte; und dennoch sind die Unterschiede innerlich, soweit die Sinne lehren, denn die linke Hand kann mit der rechten unerachtet aller beiderseitigen Gleichheit und Ähnlichkeit doch nicht zwischen denselben Grenzen eingeschlossen sein (sie können nicht congruiren); der Handschuh der einen Hand könnte nicht auf der anderen gebraucht werden. Was ist nun die Auflösung?"
(entnommen aus "Rudy Rucker, Die Wunderwelt der vierten Dimension")
Gespiegelte Hand
Der Mann im Bild hält in jeder Hand ein Pik-As. So wandert auf geradezu magische Weise das Pik-As von der rechten Hand in die linke Hand, von mir aus gesehen.
Ich (=der Mann vor dem Spiegel) sehe die Karte in meiner rechten, die im Spiegel zu dem mir zugewandten linken Handrücken des Gegenübers wird. Im Spiegelbild sehe ich anstelle der Bildseite den Handrücken des Gegenübers. Allerdings sehe ich die Bildseite der in meiner linken Hand befindlichen Karte, die sich in der dem Spiegel zugewandten linken Hand befindet nur in der rechten Hand meines Gegenübers, die der Welt außerhalb des Spiegels zugewandt ist - in meiner Welt (vor dem Spiegel) sehe ich sie nicht, sondern den linken Handrücken.
Der Herr im Spiegel behauptet natürlich felsenfest: "Nein, ich halte die Karte doch auch in der rechten Hand!" "Nein, du irrst - deine rechte Hand ist von mir aus links, also eine linke Hand, denn Du bist ja ich ...". Man könnte vielleicht ergänzen sich vorstellen:
Es ist so, als fragte ich das Gegenüber im Spiegel: „Welche Karte halte ich in meiner rechten Hand?“
Und er zeigt mir diese richtige Karte und sagt „die hier!“ Geht natürlich auch umgekehrt – oder beide Fragen und antworten zugleich … ein klassischer Zirkelschluss!
Hier könnte ein ernsthafter Streit sich entfachen in dessen Verlauf der Spiegel zerbricht und alles wieder in Ordnung kommt ... Ich bin heilfroh, dass keine Spiegelbilder lebendig herumlaufen - was für eine Verwirrung würde sich da ergeben...?
Umzug im Spiegel
Man stelle sich folgende durchaus mögliche Situation vor:
Bei Familie Grimmler ist ein Umzug angesagt, Herr G. schleppt die Kisten, Frau G. dirigiert. Nun befindet sich an einer Wand ein Spiegel, der den Raum spiegelt, indem Herr G. gerade sich befindet.
Angenommen Frau G. sei nun etwas kurzsichtig und könnte nicht zwischen dem realen Herrn G. und dessen Spiegelbild unterscheiden. Sie schaut in die falsche Richtung und verwechselt das Spiegelbild mit dem Mann aus Fleisch und Blut ...
Der reale Herr G. (rechts im Bild) trägt die Kiste vereinbarungsgemäß nach links. Seine Frau, die das Spiegelbild sieht, meint nun, er ginge gerade in die falsche Richtung und trage die Kiste nach rechts (vom Mann aus gesehen).
Herr G. ist sich keiner Schuld bewusst. Na, hoffentlich vertragen sich die beiden bald wieder und ebenso ihre Spiegelbilder.
Logik
Logelei
Logisches Denken ist wichtig, um Wirkzusammenhänge zu erkennen, zumindest solche linearer Art. Es hilft aufgrund seiner Linearität auch sich in der Zeit zu orientieren, Ereignisse anzuordnen und ihre Folgerichtigkeit zu erkennen. Man kann logische Gesetze aufstellen, wie z.B.
Wenn A=B und B=C, dann ist auch A=C.
Von einem "Syllogismus" spricht man, wenn "jeweils zwei Prämissen (Voraussetzungen), Obersatz und Untersatz genannt, zu einer Konklusion (Schlussfolgerung)" führen. (wikipedia)
Diesem Muster des Syllogismus folgend, könnte man sich allerdings folgenden zwar logischen, jedoch völlig unsinnigen, ja geradezu absurden Zusammenhang ableiten:
Ungeklärte Phänomene
Viele wissenschaftliche Erkenntnisse entstammen der Beobachtung von Naturphänomenen oder solchen Vorgängen, deren Gesetzmäßigkeiten man noch nicht ergründet hat. Die im Bild dargestellte Forschergruppe versucht, fast schon verzweifelt, zu ergründen, wie die Beulen an ihre Köpfe kommen ...
Fest steht - wie eine Vielzahl von Experimenten zweifelsfrei erwiesen haben:
Bevor der Proband das Labor betritt, hat er keine Beule am Kopf. Die Tür kann die Beule nicht verursacht haben, da sich nachweislich niemand an ihr oder am Türrahmen gestoßen hat. Es steht niemand verborgen hinter der Tür, der durch einen Schlag an den Kopf des jeweiligen Probanden dessen Beule verursacht hat oder haben könnte. Diese Ursachen lassen sich ausschließen.
Aber:
Vor der Tür liegt ein Gegenstand, der, wenn man darauf tritt, über einen Drehpunkt am Boden ein Drehmoment erzeugt, dass einen Stock gegen die Stirn des Probanden schlägt. Dies ist offensichtlich die Ursache der Beule. Die Dynamik des Vorganges ist mathematisch exakt beschrieben. Unklar ist, warum dieser Gegenstand dort liegt und jeder beim Betreten der Türe darauf tritt und besagten Effekt erzeugt. Es scheint sich um eine Anomalie in der Natur oder eine solche im Aufbau des Labor Gebäudes zu handeln. Eine aufwändige Computersimulation soll hier "schmerzlos" weiteres Datenmaterial liefern und den erhofften Durchbruch bringen.
Nebenbei erwähnt: Der im Außenbereich des Laborgebäudes beschäftigte Gärtner fragt sich schon seit geraumer Zeit: "Wo ist eigentlich mein Rechen...?"